Sprachentwicklungsstörungen zeigen sich durch Lautersetzungen, -auslassungen oder – fehlbildungen. Unter einer kindlichen Aussprachestörung versteht man eine Abweichung im Lauterwerb.
Laute werden in einer hierarchischen und zeitlichen Abfolge erlernt.
Alter | Laute |
1,5 - 2,5 Jahre | m n b p d |
2,5 - 3,0 Jahre | "w" f l t "ng" "ch" (ach) h k s |
3,0 - 3,5 Jahre | j r g "pf" |
3,5 - 4,0 Jahre | "z" "ch" (ich) |
4,0 - 4,5 Jahre | "sch" |
Arten:
Es gibt zwei Arten von Aussprachestörungen:
phonetische Störung
Hier kann ein Laut auf Grund einer artikulationsmotorischen Schwierigkeit nicht gebildet werden.
Beispielsweise entsteht durch Einschränkung der Mund- oder Gesichtsmuskulatur ein zwischen den Zähnen gesprochener /S/-Laut beim Lispeln.
phonologische Störung
Hier kann der Laut zwar isoliert gebildet werden, wird aber im Wort nicht richtig verwendet.
z.B. Tindedaten statt Kindergarten
Ursachen
organische Ursachen
- angeborene Hörstörung
- Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
- geistige Behinderungen, z. B. Down- Syndrom
- frühkindliche Hirnschädigungen
Risikofaktoren
- häufige bzw. chronische Mittelohrentzündungen
- chronische Infekte der Atemwege innerhalb der ersten 3 Lebensjahre
- Probleme während der Schwangerschaft / Geburt
- ungünstiges Saug- und Schluckverhalten
- Schwäche der Zungen- / Lippenmuskulatur