Ziel ist das Erreichen einer größtmöglichen Kommunikation, das heißt Verbesserung der Artikulation und der Sprechflüssigkeit des Kindes im Alltag. Orientiert wird sich am aktuellen Entwicklungsstand des Kindes im kognitiven (z.B. Wortschatz, Grammatik) und motorischen Bereich (z.B. Bewegungen von Lippen, Zunge, Wange). Darauf aufbauend werden die sprechmotorischen und sprachsystematischen Fertigkeiten verbessert und im bestmöglichen Fall normalisiert.
Sprachentwicklungsstörungen zeigen sich durch Lautersetzungen, -auslassungen oder – fehlbildungen. Unter einer kindlichen Aussprachestörung versteht man eine Abweichung im Lauterwerb.
Laute werden in einer hierarchischen und zeitlichen Abfolge erlernt.
Alter | Laute |
1,5 – 2,5 Jahre | m n b p d |
2,5 – 3,0 Jahre | „w“ f l t „ng“ „ch“ (ach) h k s |
3,0 – 3,5 Jahre | j r g „pf“ |
3,5 – 4,0 Jahre | „z“ „ch“ (ich) |
4,0 – 4,5 Jahre | „sch“ |
Es gibt zwei Arten von Aussprachestörungen:
phonetische Störung
Hier kann ein Laut auf Grund einer artikulationsmotorischen Schwierigkeit nicht gebildet werden.
Beispielsweise entsteht durch Einschränkung der Mund- oder Gesichtsmuskulatur ein zwischen den Zähnen gesprochener /S/-Laut beim Lispeln.
phonologische Störung
Hier kann der Laut zwar isoliert gebildet werden, wird aber im Wort nicht richtig verwendet.
z.B. Tindedaten statt Kindergarten
organische Ursachen
Risikofaktoren
Die „Sprachblume“ verdeutlicht, dass sich die Sprache des Kindes, hier dargestellt als Blüte, mit ihren vier Bereichen Aussprache, Wortschatz, Grammatik und Kommunikation nur dann entwickeln kann, wenn eine Reihe grundlegender Fähigkeiten angemessen ausgebildet sind. Dazu gehören z. B. Stimme, Hören und Feinmotorik, die im Bild als Wurzeln erkennbar sind. Weiterhin muss das Kind über Sprechmotivation und Sprach-verständnis verfügen, was hier als Blütenstengel dargestellt ist.
Die Blüte entfaltet sich nur dann, wenn genügend Wärme und Licht vorhanden sind (Sonne: Akzeptanz und Liebe in der Familie) und das lebensnotwendige Wasser (die täglichen Gespräche mit dem Kind) genügend Nährstoffe (Sprachanregungen) enthält.
Die Zeit zwischen dem 9. und dem 36. Lebensmonat ist die wichtigste Phase für die Sprachentwicklung. Erworbene Fähigkeiten bilden nun die Grundlage für die weitere Sprachentwicklung.
Ungefähr ab dem 5. Lebensjahr können die meisten Kinder ihre Gedanken und Wünsche korrekt mitteilen. Die Sprache entwickelt sich im Verlaufe des Lebens weiter, durch Erweiterung des Wortschatzes und Sprachstils.
Ein Kind kann sich schneller oder langsamer entwickeln. Grundsätzlich gilt, dass Kinder immer mehr Wörter verstehen (passiver Wortschatz) als sie aussprechen (aktiver Wortschatz) können.
Das Verständnis der Sprache eilt der Produktion von Sprache voraus.
Der Spracherwerb steht in engem Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung des Kindes. Deshalb sind hier auch andere Bereiche wie Denken, Motorik und Bewegung sehr wichtig.